So heißt das neue Kabarettprogramm mit Ralph Richter.
Ausgerechnet einem Kabarettisten passiert das unerwartete Wunder: Er wird älter. Das klingt nun wirklich nicht sehr aufregend, aber wer Richter kennt, der ahnt: Es könnte trotzdem lustig werden. Vor lauter Kabarettspielen hat er ganz vergessen: Er hat genullt. 60! Schon? Oder erst?
Egal, 60 sind die neuen 40. Der Testosteronspiegel nimmt ab, dafür nimmt die Altersweisheit zu. Also erzählt er wieder Geschichten, bei denen man sich so seine Gedanken machen kann. Was davon ist wirklich passiert und was hat er erfunden? Man weiß es nicht. Aber gerade das macht ja die Spannung aus.
60 Jahre, davon 35 auf der Bühne. Ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben. Ein Wunder, das man sich nicht erklären kann. Darum brauchen wir einfach mehr Wunder. Wo jeder sagt: Ich kann es kaum glauben. Davon wird in diesem Programm erzählt. Sie werden sich wundern!
Ein Comedy-Kabarett mit Textbeiträgen von Günter Grünwald. Mein besonderer Dank geht an Klaus Eckel.
Es ist der Reiz des Lebens, dass man nicht alles für selbstverständlich hält, sondern noch bereit ist, sich zu wundern.
LORIOT
Ich glaube, das man dann alt ist, wenn man sich mehr an der Vergangenheit freut als an der Zukunft.
DIETER HALLERVORDEN
Du verdienst alles, was du dir wünschst.
LOVE, SIMON
„Zivilblamage – Alle doof außer mich!“
Haben Sie auch schon gemerkt, daß man überall von Bekloppten umzingelt ist? Da gibt es kein Entkommen. Auf der Welt gibt es zirka 95% Bekloppte. Aber die restlichen 5% sind jetzt auch noch durchgedreht. Man geht morgens aus dem Haus und wünscht sich einen „Schönen guten Tag“,
obwohl man gar nicht weiß, wie der eigentlich aussieht. Ralph Richter hat sie wieder gefunden, die Geschichten und Absurditäten, hervorgekramt auf dem Wühltisch des Lebens. Auch wenn man´s nicht gerne hören möchte, aber jeder Einzelne steuert seinen Teil Doof zum Leben in Absurdistan bei. Wirklich unschuldig ist da niemand. Und wer sich im vorge-haltenen Spiegel wiedererkennt, kann sich melden und laut „Hier!“ rufen. Der Kabarettist zeigt den Ausweg in die Sackgasse, und die Zuschauer dürfen darüber sogar noch lachen. Aber bevor er anfängt, das Publikum schlingelschlau zu kabarettisieren, sagt er sich vor jedem Auftritt: Hätte ich das nicht alles erfunden, ich würde es kaum glauben!
„Scherzmuskeltraining“
Mit Ach und Lach schafft es der Kabarettist noch auf die Bühne. Dort setzt er wieder zu geistigen Höhenflügen an, die aber nur lustige Tiefflüge sind. Er will in zwei Stunden beweisen, das sich hinter seiner kuschelgemütlichen Fassade eigentlich ein rumpelstilziger Gemeinling versteckt. Und wenn er guckt, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen, heißt das nur: Seht her, was ich für einen Spaß habe!
Wenn man als rüstiger Mittfünfziger nach zehntausend Schritten am Tag den kleinen Hunger kriegt, wenn früher sowieso alles besser wird und wenn der Blaukittel wieder hausmeistert, dann wäre das eigentlich zum Heulen, wenn man nicht drüber lachen müßte. Diplomatisch und bauchmiezelich
wird das alles nicht, dafür aber wie immer unverschämt. Also werfen Sie ein Auge drauf. Wenn´s geht, ein Lachendes!
„Wenn man nur schnell genug stillsteht, dann sieht es fast so aus, als würde man sich bewegen.“
Oliver Kalkofe